Hi, ich bin Susanne Schaffer!
Als Struktur-Schafferin zeige ich dir, wie du deinen Business-Alltag strukturierst, damit du mehr geschafft kriegst und trotzdem entspannte Feierabende mit gutem Gewissen genießen kannst.
Mein heutiger Gast, die Psychologin und zertifizierte Designing-Your-Life-Coachin Anna Keil, verrät dir in diesem Blogartikel, wie du deinen eigenen Weg in deiner Selbstständigkeit gehen kannst. Ein so wichtiges Thema! Daher: Bühne frei für Anna:
Anna Keil:
Es gibt so viele Möglichkeiten und Tipps, um das eigene Business weiterzuentwickeln und jede*r sagt dir auch etwas anderes: Du brauchst unbedingt dieses eine Tool oder eine Präsenz auf folgenden Social-Media-Kanälen usw. Meiner Meinung nach gibt es nicht die eine Lösung, die für alle Menschen gleich funktioniert, denn wir sind alle verschieden. Und so darfst du für dich ausprobieren, was es bedeutet, deinen eigenen Weg zu gehen.
Im Folgenden möchte ich dir 3 Bereiche aufzeigen und insgesamt 5 Tipps geben, wie du mehr auf dich hören kannst. Alle Übungen nehmen zusammengenommen einiges an Zeit ein. Deswegen ist es mir wichtig, zunächst eine Sache zu betonen: Seinen eigenen Weg zu gehen ist ein Prozess, der nie abgeschlossen sein wird, und du darfst dir erlauben, diesen Weg in kleinen Schritten zu gehen.
Du musst und kannst heute auch gar nicht alles wissen, du veränderst dich ja schließlich auch immer weiter. Suche dir einfach einen Punkt heraus, der für dich heute am wichtigsten erscheint, und fange dort an. Wenn du dem Thema immer mal wieder Aufmerksamkeit schenkst und immer wieder kleine Schritte gehst, wirst du feststellen, dass du ein gutes Stück vorankommst zu einem Business, das gut zu dir passt
Kennst du deine Stärken? Wahrscheinlich nutzt du viele davon (vielleicht nur unbewusst) in deiner Tätigkeit schon, denn sonst würde sie dir wahrscheinlich nicht so viel Spaß machen. Wenn du deine Stärken auch bewusst benennen kannst, kannst du dein Business daran ausrichten. Sicherlich gibt es als Selbstständige auch Dinge, die du tun musst, die nicht zu deinen Kernkompetenzen gehören und es ist gut, auch diese Bereiche zu meistern.
Aber deine eigenen Stärken zu kennen, kann dir z. B. bei vielen strategischen Entscheidungen helfen. Wenn du z. B. bei einer Entscheidung drei Alternativen hast, kannst du dich für jede der möglichen Optionen fragen, wie du deine Stärken dort einsetzen und weiterentwickeln könntest. Indem man das immer wieder macht, findet man mit der Zeit seinen eigenen Weg.
Wie kannst du dir deiner Stärken bewusst werden? Frage doch einmal Menschen in deinem Umfeld, was sie als deine Stärken wahrnehmen. Wir selbst nehmen unsere Stärken manchmal als so selbstverständlich wahr, dass sie uns gar nicht wie Stärken vorkommen. Ich empfehle dir dabei sowohl Freund*innen oder Familienmitglieder zu befragen als auch Menschen, mit denen du zusammenarbeitest.
Im Business-Kontext musst du auch nicht immer explizit nach deinen Stärken fragen, manchmal genügt auch aufmerksames Zuhören. Mir haben z. B. schon mehrmals Klient*innen im allgemeinen Feedback zum Coaching positiv zurückgemeldet, dass ich besonders strukturiert sei. Das hat mich in den Momenten überrascht, aber ich würde ihnen da recht geben. Mir war es einfach nur nicht als Stärke bewusst.
Mehr zum Thema Stärken erfährst du hier: So erkennst du deine Stärken und integrierst sie in dein Business – Katharina Lewald im Podcast-Interview
Du kannst dir diese Frage natürlich auch selbst stellen und dich dazu auf eine Schatzsuche in deiner Vergangenheit begeben. Mit dieser Übung kannst du sowohl mehr über deine Stärken als auch hilfreiche Rahmenbedingungen herausfinden. Versuche, dich an eine Situation in deinem Leben zu erinnern, in der du an einem Projekt gearbeitet hast, das dir so richtig viel Spaß gemacht hat. Das kann ein berufliches Projekt sein oder auch eine ehrenamtliche Tätigkeit oder ein Hobby. Schreibe dann ein paar Sätze zu dem Projekt auf:
Versuche, das Projekt in ein paar Sätzen zusammenzufassen. Dann suche dir noch weitere Projekte, zu denen du das Gleiche machst, bis du ca. fünf kleine Geschichten geschrieben hast.
In einem zweiten Schritt kannst du dir nun die Geschichten noch einmal genauer ansehen: Versuche herauszufinden, was genau dir so viel Spaß gemacht hat:
Vielleicht findest du auch über die Geschichten hinweg Gemeinsamkeiten. Das sind Punkte, nach denen wir suchen und mit denen du dann weiterarbeiten kannst. Wenn du z. B. weißt, dass dir als Tätigkeit konzentriertes Schreiben am besten zu Hause alleine sehr liegt, dann kannst du für dein Business überlegen, wie du das noch mehr einbauen kannst, um deine Business-Ziele zu erreichen.
Neben den Stärken sind die Rahmenbedingungen ein zweiter wichtiger Aspekt, um den eigenen Weg zu finden. Ich meine damit alles, was dir deine eigentliche Arbeit ermöglicht, z. B. Prozesse, Software, deine Arbeitsumgebung usw. Einige hilfreiche Hinweise findest du wahrscheinlich schon bei der Übung mit der Schatzsuche in der Vergangenheit.
Allgemein möchte ich dich ermutigen, in deinem Alltag einfach immer wieder bewusst einmal hinzuschauen, was dir viel Spaß macht und was dir hilft, produktiv zu arbeiten. Du kannst dir die Punkte einfach z. B. jeden Abend kurz notieren. Versuche dabei auch immer wieder wie bei der Schatzsuche oben zu überlegen, was es genau ist, was für dich hilfreich ist.
Ich habe zum Beispiel festgestellt, dass mir Schreiben sehr viel Spaß macht, aber es mir oft schwerfällt, mit einem neuen Blogartikel oder LinkedIn-Post anzufangen. Dabei hilft mir meine Co-Writing-Gruppe sehr. Wir treffen uns einmal die Woche online, sagen kurz, woran wir arbeiten und arbeiten dann gemeinsam, aber jede für sich. Das Co-Writing habe ich einfach einmal ausprobiert und dabei festgestellt, dass es gut für mich passt.
Nachdem wir uns bisher die eigenen Stärken und Rahmenbedingungen näher angeschaut haben, möchte ich nun noch auf deine Werte eingehen. Warum ist diese Frage so wichtig, um den eigenen Weg zu finden?
Manchmal stelle ich mit Klient*innen fest, dass die eigenen Werte nicht mit der Tätigkeit oder den Werten des Unternehmens, für das sie arbeiten, zusammenpassen. Und das kann ein großes Problem sein. Denn wenn man ständig etwas tut und Zeit und Energie in etwas investiert, das absolut nicht zu den eigenen Werten passt, dann ist das auf Dauer meist sehr anstrengend und schwierig.
Versteh mich nicht falsch, es passt nicht immer alles in unserem Business und Leben zu den eigenen Werten, aber wenn es zum Großteil nicht passt, dann kann das für sehr viel Unzufriedenheit sorgen. Wenn du dir deiner eigenen Werte bewusst wirst, kannst du anfangen, dein Business und dein Leben so zu gestalten, dass es zumindest größtenteils mit deinen Werten übereinstimmt.
Die eigenen Werte herauszufinden, ist wahrscheinlich der schwierigste Part der drei Bereiche. Wenn du also eine Übung beginnst und dabei feststellst, dass du da heute nicht weiterkommst, lege sie zur Seite und versuche es an einem anderen Tag wieder. Das ist ganz normal.
Wie kannst du nun mehr über deine eigenen Werte herausfinden? Eine sehr bekannte Übung ist, dir eine Werteliste zu nehmen, die für dich wichtigen Werte zu markieren und anschließend noch in eine Reihenfolge zu bringen, was dir am wichtigsten ist. Hier kannst du die Übung als Online-Test machen (für deine top 3 Werte) oder eine ausführliche Anleitung zum Offline-Machen lesen.
Eine andere kleine Übung kann sein, dir zu überlegen und dich auch im Alltag zu beobachten, was dich so richtig wütend macht. Wut kann ein Hinweis darauf sein, dass ein uns wichtiger Wert verletzt wurde.
Hier kannst du also überlegen, warum dich diese Sache gerade so wütend macht. Worum geht es eigentlich? Meistens geht es im Kern nicht darum, dass dir jemand einen Parkplatz vor der Nase weggeschnappt hat. Was ist es dann? Die Unhöflichkeit deines Gegenübers? Der Ärger, dass du schon spät dran bist und jetzt wahrscheinlich unpünktlich zu deinem Termin kommen wirst?
Gerade das Erkennen der eigenen Werte kann etwas dauern, aber ich möchte dich ermutigen, immer wieder dahin zu schauen. Wenn du deine Werte kennst, kannst du anfangen, sie bewusst in dein Business und dein Leben zu integrieren. So kannst du überlegen, wenn Ehrlichkeit ein wichtiger Wert von dir ist, wie du dein Marketing gestalten kannst, damit sich Ehrlichkeit in deinem Marketing auch wiederfindet. Wenn dir Nachhaltigkeit und das Schonen von Ressourcen wichtig sind, kannst du das zum einen konkret in deinem Business tun, zum anderen aber auch z. B. mitbedenken, welche Aufträge du von welchen Unternehmen annimmst oder auch nicht.
Wie schon geschrieben wird sich das nicht immer und überall so umsetzen lassen. Aber je mehr du im Einklang mit deinen Werten lebst, desto stimmiger wird es sich anfühlen.
All diese Übungen können dir helfen, einen für dich passenden und erfolgreichen Weg zu finden. Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, mehr über deine Stärken, passende Rahmenbedingungen und Werte herauszufinden. Auch hier gilt: Suche dir die Übungen aus, die für dich hilfreich sind. Hier siehst du noch einmal meine Vorschläge zusammengefasst:
Wie schon oben geschrieben kann es sehr hilfreich sein, diesen Weg als Prozess zu verstehen. Du musst nicht jetzt fertig sein damit. Du darfst immer wieder kleine Erkenntnisse haben, diese in deinen Business-Alltag integrieren und somit Schritt für Schritt deinen eigenen Weg gehen. Wenn es dir schwerfällt, wirklich anzufangen, habe ich in diesem Blogartikel noch drei Tipps aufgezählt, um wieder ins Tun zu kommen. Ich wünsche dir viel Spaß und viel Erfolg!
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Autorenvorstellung:
Hallo, mein Name ist Anna Keil. Ich helfe Menschen dabei, für sich spannende Perspektiven, Mut und Handlungsfähigkeit für die eigene Karriere zu entwickeln. Als Psychologin und zertifizierter Designing-Your-Life-Coach arbeite ich sehr gerne mit der Life-Design-Methode, die auf den Prinzipien des Design Thinkings basiert.
Wichtige Aspekte beim Life Design sind das Beobachten der Situation, das Finden kreativer und wilder Ideen und das sogenannte Prototypen-Bauen, also immer wieder kleine Schritte in der Realität auszuprobieren. Vielleicht kannst du ja den ein oder anderen Aspekt davon im Artikel oben entdecken.
Auf meiner Website oder auf LinkedIn kannst du mehr über mich erfahren.
Liebe Anna, liebe Susanne. Es ist ein ganz wichtiges Thema, das ihr hier ansprecht. Auch für mich ist die Selbständigkeit ein Werkzeug, um meinen eigenen Weg zu gehen.
Ja, es kostet viel Überwindung, den Sprung ins kalte Wasser zu wagen. Raus aus dem (vermeintlich) sicheren und gewohnten Angestelltendasein. Rein ins ungewisse Abenteuer!
Und alle um dich herum scheinen es besser zu wissen, geben Ratschläge, kräuseln die Stirn… Bei all dem Lärm auf sich selbst zu hören, ist mir anfangs echt schwer gefallen. Aber man wächst hinein und es wird leichter. Stück für Stück.
Das ist einfach wundervoll!
Ich schicke liebe Grüße, Anja
Antwort von Susanne Schaffer
Liebe Anja,
danke für deine lieben Worte und dass du berichtet, wie es bei dir ist!
Und so schön, dass du trotz der negativen Stimmen deinen Weg gehst. Du schaffst das! 😊
Liebe Grüße
Susanne