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Wirklich guten Content erstellen: 4 Perspektivwechsel, die dir helfen, ohne dich zu verzetteln | Gastartikel von Sonja Mahr

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„Erstelle guten Content und zwar möglichst regelmäßig!“, „Mach Reels für Instagram und melde dich endlich bei LinkedIn an!“ oder „Ohne Story­telling kannst du es auch gleich lassen!“ Es wabert so manche Weisheit umher rund um das Ziel, das eigene Business online sichtbarer zu machen.

Höchste Zeit also, etwas mehr Licht ins Dunkel der tausend Marketing- und Content-Regeln zu bringen und uns anzusehen, was es wirklich braucht, um guten Content zu erstellen. Aus meiner Erfahrung vor allem eins: eine neue Sicht auf die Dinge.

Lies in diesem Artikel vier Perspektiv­wechsel, die dir dabei helfen können, regelmäßig guten Content zu erstellen, ohne dich zu verzetteln und deine To-do-Liste kilometer­lang werden zu lassen.

Was ist guter Content und wie erstellst du diesen?

Eine der meistgestellten Fragen im Online-Marketing ist diese: „Wie erstelle ich guten Content für mein Business?“ Ich möchte sie dir nicht nur beantworten, sondern außer­dem Entspannung in das oft sehr stress­behaftete Thema der Content-Erstellung bringen. Denn guter Content kann auf gleich mehreren Ebenen gut sein.

Auf der einen Seite ist guter Content ein Inhalt, der

  • dir hilft, mehr Sichtbarkeit bei den richtigen Menschen (deiner Zielgruppe!) aufzubauen, indem er für sie hilf­reiche Aussagen beinhaltet

  • dir ermöglicht für dein Thema erinnerbar zu werden, indem du immer wieder präsent bist mit diesem Thema

  • dich dabei unterstützt, deine Angebote zu verkaufen, indem du die richtigen Menschen anziehst, die davon profitieren können

Auf der anderen Seite bedeutet „guter Content“ aber auch:

  • Content, der dir Freude macht, statt Unbehagen zu bringen

  • Inhalte, die zu dir passen, statt sich nach­geplappert und aus­tauschbar anzuhören

  • mittelfristig Zeit zu sparen, indem dir dein Content Arbeit (z. B. in der Kunden­akquise) abnimmt

Wie viel angenehmer wird dieses ganze komplexe Thema bereits, wenn wir nicht danach suchen, wie möglichst noch das letzte bisschen Optimierungs­potenzial aus den Inhalten rausge­quetscht werden kann, sondern wie eine Balance aus „gut für die Kund*innen“ und „gut für dich als Selbst­ständiger“ hergestellt wird?

Falls du dich also bisher nicht ans Thema (Content) Marketing getraut hast, weil du das Gefühl hattest, dass Marketing einfach nicht dein Ding ist, lass mich dir eins mit auf den Weg geben: Marketing über guten Content kann funktionieren, ohne sich unan­genehm und „irgend­wie fake“ anzufühlen! Sehen wir uns an, was dabei konkret wichtig ist.

4 wesentliche Perspektiv­wechsel, um guten Content zu erstellen

Du darfst dieses Schreckgespenst von einem Marketing, das dir das letzte Fünkchen Authentizität nimmt, also loslassen und statt­dessen als wertvolle (für dich) und wert­stiftende (für deine Kund*innen) Unter­stützung sehen.

Die folgenden vier Perspektivwechsel helfen dir, deinen ganz eigenen Marketingweg hin zu gutem Content zu finden, ohne dich von all dem, „was man so muss“ verunsichern zu lassen.

Nr. 1: Das Märchen von „Viel hilft viel“ und warum guter Content anders funktioniert

Content, egal ob Text-Content wie   Blogartikel, Audio- oder Video-Content, braucht Regel­mäßigkeit. Das ist keine ganz neue Erkenntnis, aber immer noch eine wichtige und richtige. Denn viel zu oft geben Selbst­ständige das Projekt „eigenes Marketing“ auf, nachdem sie sich ein, zwei oder auch drei Mal überwunden und Content erstellt haben.

Sehr häufig höre ich dann enttäusche Sätze wie „Das ganze Marketing bringt doch über­haupt nichts!“ oder „Ich habe schon so viel Content erstellt, aber es kommt kaum was bei rum!“

Wenn wir dann genauer hinsehen, zeigt sich oft, dass es an einem hapert: der Regel­mäßigkeit.

Warum tut es das? Weil Regelmäßigkeit sehr oft gleichgesetzt wird mit einer möglichst hohen Frequenz. Guten Content erstellen bedeutet aber nicht „möglichst viel, möglichst schnell raus­ballern“, sondern fort­laufend dran­zubleiben. Erstelle lieber etwas seltener wirklich hilfreiche Inhalte für deine potenziellen Kund*­innen, als im Eil­tempo irgendwas zu posten.

Ob du dabei einen Blogartikel pro Woche oder einen pro Monat veröffentlichst, ist gar nicht so entscheidend, wie viele annehmen. Regel­mäßigkeit bedeutet, dass du immer wieder gute Inhalte veröffentlichst, in einem für dein Business und deine verfüg­baren Ressourcen praktikablen Rahmen. Und dieser kann von Mensch zu Mensch, von Business zu Business unterschiedlich sein.

Klar: Wenn du nur alle sechs Monate etwas veröffentlichst, wird es schwer, aber es muss auch nicht täglich neuer Content online gehen! Einen neuen Blogartikel alle ein bis vier Wochen ist ein guter Orientierungs­wert, mit dem die meisten in der Praxis arbeiten können.

Fällt dir die Regelmäßigkeit in deinem Marketing noch schwer? Hier findest du 9 Tipps, um besser dranzu­bleiben und regel­mäßiger zu bloggen (oder auch anderen Content zu veröffentlichen).

Fazit: Guten Content zu erstellen, bedeutet regelmäßig Content zu erstellen. Aber diese Regel­mäßigkeit kann variieren und sollte unbedingt zu dir und deinem Business passen.

Nr. 2: Sichtbarkeitsangst und die Sorge „Das interessiert doch eh keinen!“

Wenn wir über die Frage „Wie erstelle ich guten Content?“ sprechen, kommen wir an einer Sache kaum vorbei. Einer Sache, die leider ein echtes Tabuthema ist: Angst vor Sichtbarkeit.

Über diese wird leider recht wenig gesprochen, aber Fakt ist: Viele Selbst­ständige kennen Angst vor Sicht­barkeit und haben diese selbst bzw. wenn nicht direkt Angst, dann doch zumindest ein spürbares Unbehagen.

  • Fühlt es sich für dich an, als würdest du die Leute nerven, sobald du auch nur daran denkst, mal wieder einen News­letter zu verschicken?

  • Hast du Angst vor der Reaktion anderer, wenn du deinen Blogartikel online stellst?

  • Bist du unsicher, ob dein Content gut genug ist und das bremst dich so sehr aus, dass du lieber gar nichts postest?


Einmal kurz durchatmen, denn mit solchen Gedanken bist du definitiv nicht allein! Das zu wissen, ist bereits ein wichtiger Schritt.

Aber es ist tatsächlich so: Guten Content erstellen bedeutet, ein Stück Mut zu fassen und wirklich etwas zu veröf­fentlichen. Guten Content erstellen bedeutet, einen Blogartikel nicht nur zu planen, sondern auch online zu bringen.

Kurzum: Guten Content zu erstellen und ihn dann in der Schublade oder auf der Fest­platte versauern zu lassen, bringt dir leider nichts. Außer vielleicht die Sorge, dass du wohl einfach nicht für Marketing gemacht sein könntest.

Wie schade ist es, dass viele höchstwahrscheinlich richtig großartige Blog­artikel, Postings oder Newsletter nie veröffentlicht bzw. abge­schickt wurden, weil die Person dahinter sich nicht getraut hat, das zu tun?! Lass uns das ändern, indem wir einmal anerkennen: Sicht­barkeit braucht Mut und diesen Mut kannst du dir aneignen.

Fehlt dir dieser Mut noch zu oft? Nutze zur ersten Annäherung gerne einen meiner 25 Sätze, die du dir sagen kannst, wenn der Mut zur Sicht­barkeit mal fehlt und taste dich langsam ans Thema heran.

Fazit: Guten Content erstellen allein bringt keine Sicht­barkeit, es braucht auch das Veröffentlichen. Und oftmals eine gute Portion Mut.

Nr. 3: Guten Content erstellen bedeutet keine Zeit mehr zu haben? Nicht ganz!

Eine häufige Bremse im Marketing ist die Befürchtung durch dieses keine Zeit mehr für andere wichtige Dinge zu haben, z. B. für die Kunden­arbeit. Aber – juchhe! – Marketing muss absolut kein Zeit­fresser sein!

Klar, ich sprach vorhin von der Regel­mäßigkeit. Es ist sinnvoll, dir regelmäßig Zeit zu nehmen, um deine Inhalte zu schreiben oder aufzunehmen. Wie viele Stunden du konkret in dein Marketing investierst, kannst du aber bereits über die Wahl deines Marketing-Kanals stark beeinflussen.

Wählst du beispielsweise einen Kanal, der dir persönlich gar nicht so liegt, wird es dich mehr Zeit kosten, für diesen guten Content zu erstellen. Klassisches Beispiel: Alle sagen, dass du Video-Content machen sollst, aber du fühlst dich vielleicht vor der Kamera nicht wohl und brauchst deshalb 89 Anläufe, bis ein 2-Minuten-Video steht. Logisch, dass so ein Marketing zum Zeit­fresser mutiert.

Prüfe also gerne: Welcher Marketing-Kanal passt zu dir? Schreibst du lieber, als Videos aufzu­nehmen? Dann ist vielleicht ein eigener Blog die richtige Entscheidung. Erzählst du gerne? Dann denk beispiels­weise mal über einen Podcast nach.

Die Wahl eines Marketing-Kanals hat einen weiteren Effekt! Manche Kanäle sind schnelllebiger und brauchen deshalb öfter mehr Content, z. B. Social Media. Andere brauchen zu Beginn mehr Anlaufzeit und Geduld, entwickeln sich aber auf lange Sicht zu einer nach­haltigen Unter­stützung, ohne sie täglich bespielen zu müssen, z. B. der Blog.

Guter Content wirkt am besten dort, wo der Kanal an sich auch zu dir passt. Weil er dich dann weniger Zeit kostet und sich zudem stimmiger anfühlt. Auch ein Blick darauf, was du brauchst, um konzentriert arbeiten zu können (Susanne teilt hier wertvolle Tipps!) lohnt sich, um deine Zeit effizient zu nutzen.

Fazit: Wähle einen Marketing-Kanal, der es dir leicht macht, regelmäßig guten Content zu erstellen. Damit vermeidest du, dass Marketing zum Zeit­fresser wird.

Nr. 4: Guten Content erstellen: Macht das nicht eh die KI?

Auch in Sachen KI (Künstliche Intelligenz) entstanden bereits in kurzer Zeit richtig viele Mythen und Miss­verständnisse, die Selbst­ständigen das Marketing unnötig erschweren.

Viele fragen sich:

  • Kann ich als Mensch überhaupt noch „händisch“ guten Content erstellen, oder macht das nicht eh die KI?

  • Wie viel ist mein Content noch wert in Zeiten von KI-generiertem Massen-Content?

Statt dich von der KI einschüchtern zu lassen, empfehle ich dir folgenden Perspektivwechsel:

Künstliche Intelligenz ist da, um dich zu unter­stützen. Sie bietet großartige Möglichkeiten, die du auch in deinem Marketing nutzen kannst, z. B. durch Tools wie ChatGPT. Aber wichtig: Guter Content ist nach wie vor niemals rein KI-generierter Content.

Der Grund dafür liegt in der Kundenreise.

Menschen lesen in der Regel nicht nur einen Text und kaufen dann sofort alles, was du hast. Nein, sie durch­laufen einen mehr­stufigen Prozess; im Marketing sprechen wir auch von der Kunden­reise oder Customer Journey. Guter Content berücksichtigt diese Kunden­reise und nicht jede Station kann die KI gleicher­maßen gut übernehmen.

Ich sehe ihre Vorteile vor allem in Teilbereichen wie diesen:

  • KI kann dich bei der Themen-Recherche unterstützen
  • KI kann dir zeigen, wie du deinen Content strukturierst
  • KI kann dich dabei unterstützen, Texte zu konkretisieren

Alles exzellente Möglichkeiten, aber:

Den menschlichen Faktor in deinen Inhalten kann ein KI-Tool nicht zu 100% glaub­haft ersetzen. Gerade Solo-Selbstständige haben den riesen­großen Vorteil, dass sie oftmals sehr eng mit ihren Kund*innen zusammen­arbeiten. Dass es menscheln darf. Dass nicht nur aus fachlichen, sondern auch aus menschlichen Gründen gebucht wird.

Du kannst das einmal selbst für dich überprüfen: Wenn du z. B. auf der Suche nach einer Texterin bist, dann wird der erste Kontakt­punkt höchst­wahrscheinlich über das Thema erfolgen. Du siehst dir vielleicht zwei, drei Texterinnen an und wägst ab, mit wem du dir eine Zusammen­arbeit vorstellen kannst. Dabei berücksichtigst du Faktoren wie die Angebots­details, den Preis etc.

Aber den Ausschlag, für wen du dich dann entscheidest, gibt sehr oft ein persönliches Detail. Vor allem dann, wenn die anderen Kriterien bei mehreren Anbieterinnen sehr ähnlich sind.

  • Vielleicht gefällt dir die persönliche Herangehens­weise
  • Vielleicht kommt die Person aus dem Ort, in dem du selbst 20 Jahre lang gelebt hast?
  • Vielleicht teilt ihr ähnliche Werte?
  • Vielleicht hat sie eine andere Sicht auf das Thema, die du so nirgendwo anders gefunden hast?

Kaufentscheidungen sind emotional beeinflusste Entscheidungen. Persönlichkeit in deinen Texten hilft, Nahbarkeit zu erzeugen, damit Menschen sich verstanden fühlen und gerne bei dir buchen. Diesen Faktor in deine Texte zu bringen, ist wichtig und derzeit auch noch nicht zu 100% KI-generierbar.

Es bleibt spannend, inwiefern die KI auch solche Texte immer besser erstellen können wird. Aber hier und jetzt braucht es, um Persönlich­keit zu vermitteln, immer noch den Menschen. Also dich!

Fazit: KI ist eine tolle Unterstützung, um richtig guten Content zu erstellen, aber Content-Erstellung mit KI kein 100%iger Ersatz für dich als Mensch hinter deinem Business. Deshalb lass dich nicht verun­sichern, sondern nimm dein Marketing selbst in die Hand. Mit oder ohne KI-Support.

Goodbye Rocket Science: Warum guter Content vor allem mit Routine zu tun hat

Fassen wir noch einmal kurz zusammen:

  • Guten Content zu erstellen braucht Regel­mäßigkeit, aber kein tägliches Posten

  • Guten Content zu erstellen bedeutet, Mut zur Sicht­barkeit aufzubauen

  • Guten Content zu erstellen ist auch mit überschau­baren zeitlichen Ressourcen möglich und heißt nicht „täglich posten“

  • Guten Content zu erstellen kann ergänzend mithilfe der KI geschehen, aber niemals komplett ohne dich als Mensch


Es wirkt auf den ersten Blick vielleicht kompliziert, ist aber wirklich keine undurchschaubare Raketen­wissenschaft. Wenn du mit deinem Business gute Arbeit machst, die deinen Kund*innen weiterhilft, dann bist du sehr wahr­scheinlich auch in der Lage, guten Content zu erstellen und über diesen sichtbarer zu werden.

Im ersten Schritt braucht es oftmals ein bisschen Mut und eine Idee, womit du starten könntest; vielleicht auch eine helfende Hand als Start­hilfe, um die wichtigsten ersten Schritte zu gehen. Im zweiten vor allem Routine, also dein Dran­bleiben, um dadurch immer besser und sicherer zu werden.

Es lohnt sich, diesen Weg zu gehen, denn die Vorteile, die guter Content deinem Business bringen kann, sind absolut großartig. Eine stabile Sicht­barkeit, ohne 24/7 online zu sein, ist ein fantastisches Gut für dein gesamtes Business.

Deshalb nur Mut: Fang an und erstelle deinen guten Content, der einen Unter­schied machen wird. Für dich und für die Menschen, die du mit deiner Arbeit unterstützen möchtest.

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Über die Autorin Sonja Mahr

Sonja Mahr ist Mentorin für Marketing­texte und Sichtbarkeits­mut und zeigt Solo-Selbstständigen, wie sie online sichtbar werden können, ohne dafür zum Markt­schreier werden zu müssen. Mehr über sie und ihre Arbeit erfährst du auf ihrer Website sonjamahr.de

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Hi, ich bin Susanne Schaffer!

Als Struktur-Schafferin zeige ich dir, wie du deinen Business-Alltag struktu­rierst, damit du mehr geschafft kriegst und trotz­­dem entspan­nte Feier­­abende mit gutem Gewissen genießen kannst.

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