Tipps für deinen Marketingtext

Was deine Kunden wissen wollen

1 Kommentar

Vor drei Wochen war ich in meinem Urlaub beim Zahnarzt, weil mein Weisheits­zahn gezogen werden musste. Fünf Tage später war ich mit meinem Mann in einem Freizeitpark.

Zwei Erlebnisse, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten! Trotzdem gab es eine Gemeinsamkeit.

Welche Gemeinsamkeit das war und was du daraus für deinen Marketing­text mitnehmen kannst, erzähle ich dir in diesem Blogartikel.

1. Situation: Zahnarztbesuch

Ich saß also aufgeregt auf dem Zahnarzt­stuhl und wartete, bis es losging. Dann kam auch schon der Zahnarzt und schaute sich kurz das Röntgen­bild an. Er sagte, dass es wohl etwas schwierig werden würde, an den Weisheitszahn zu kommen.

Nun ja, was sein muss, muss sein.

Er holte die Spritze zur Betäubung und sagte: „So, Frau Schaffer, ich betäube jetzt Ihr Zahnfleisch.“

Okay, ich wusste, was kommt. Und die Betäubung tat auch weniger weh als erwartet. So weit, so gut. (Naja, den Umständen entsprechend, ich war schon etwas aufgeregt. :D)

Aber dann ging plötzlich eine Kettensäge an (zumindest hörte es sich so an) und mein Kiefer wurde malträtiert. Und ich war total über­rascht, weil ich gedank­lich ja noch bei der Betäubung war. Ich dachte, dass die erst „einwirken“ muss oder dass die Wirkung getestet wird.

So ging das Zahnziehen weiter: Erst wurde „gesägt“, dann gehebelt und noch so allerlei anderer Dinge. Jedes Mal war ich über­rascht, was jetzt kommt. Teilweise habe ich mich erschreckt, weil die Geräusche laut waren und unerwartet kamen.

Das Problem war:

Ich wusste nicht, was passiert – ich hatte ein Gefühl von „Auslieferung“. Das hätte der Zahn­arzt mir (und anderen Patienten bestimmt auch) leicht ersparen können. Und zwar indem er oder seine Assistentin den Patienten auf den Stand der Dinge bringt, was als Nächstes passieren wird.

Also zum Beispiel: Jetzt die Betäubung. Dann die „Säge“. Dann Hebeln. Jetzt muss doch noch mal etwas anderes probiert werden. Nicht erschrecken, es könnte laut werden. Sie haben es gleich geschafft.

Sodass der wache Patient Schritt für Schritt mitbekommt, was wann passiert, und sich darauf einstellen kann.

2. Situation: Freizeitpark

Kommen wir zu einem schöneren Erlebnis: Mein Mann und ich waren fünf Tage später in einem Freizeit­park. (Mit Schmerz­mittel ging’s trotz Zahn.)

Wir gingen durch den Park und mein Mann fragte mich, ob wir auf die nächste Attraktion gehen, die sich in einem großen Haus befand. Ich stimmte zu und freute mich.

Als wir in der Schlange standen, fragte ich ihn plötzlich: Was ist das hier eigentlich? Was ist am Ende der Schlange? Er wusste es leider auch nicht. Und da wir in einem Haus gewartet hatten, konnten wir auch nichts sehen.

Ich erinnerte mich, dass am Eingang ein Schild stand, auf dem aber nur die Mindest­größe etc. vermerkt war. Der Name der Attraktion stand auch dort, aber ohne einen Hinweis darauf, was es denn konkret ist.

Eine Achterbahn? Ein Geisterhaus? Vielleicht etwas, auf das ich nie gehen würde, wenn ich es gewusst hätte?

Ich wurde immer nervöser und suchte nach Hinweisen, was mich gleich erwartet. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Da zückte ich mein Handy und googelte … eine Wasser­bahn! Okay, das beruhigte mich und ich konnte fröhlich weiter­warten. Am Ende war es gar nicht schlimm, wir wurden nur ein wenig nass.

Was hat das mit Marketingtexten zu tun?

Vielleicht fragst du dich jetzt: Liebe Susanne, warum erzählst du mir die zwei Storys? Und vor allem: Was haben die mit Marketing­texten zu tun?

Ich will es dir sagen: In beiden Situationen habe ich mich unwohl gefühlt. Aus dem Grund, dass ich nicht wusste, was kommt. Weil mir Infor­mationen gefehlt haben.

Genau das will ich dir ans Herz legen: Gib deinem potenziellen Kunden genug Infor­mationen und kläre ihn auf, was ihn erwartet. Und zwar in den Texten, die deinem Interes­senten mehr Infos zur konkreten Zusammen­arbeit mit dir geben.

Zum Beispiel auf deiner Website

  • auf der Leistungsseite,
  • in den FAQs oder
  • auf der Kontaktseite.

Bedenke, dass es Menschen wie mich gibt, die gerne wissen, was auf sie zukommt.

Denn in beiden Situationen hätte ich am liebsten flucht­artig den Raum verlassen. Nur ging das beim Zahnarzt nicht. Und im Freizeit­park wollte ich mir auch vor den anderen Menschen nicht die Blöße geben, indem ich wieder zum Eingang zurückgehe.

Auf deiner Website gibt es diese Elemente (Pflicht und „Gruppen­zwang“) zum Glück nicht. Das heißt jedoch, dass dein potenzieller Kunde im Zweifels­fall sehr schnell wieder weg­klickt und zu einem Anbieter geht, der ihm mehr Infos an die Hand gibt.

Was dein potenzieller Kunde wissen möchte

Daher möchte ich dir ein paar Anregungen geben, was dein Interessent von dir wissen möchte.

Du solltest in deinen Texten Fragen beantworten wie:

  • Wie soll dein potenzieller Kunde am besten Kontakt zu dir aufnehmen?
  • Was passiert, nachdem der Interes­sent Kontakt zu dir aufgenommen hat?
  • Was wird im kostenlosen Erst­gespräch passieren?
  • Wie wird die konkrete Zusammen­arbeit aussehen?
  • Wie viele Coaching-Sessions, Berater­stunden oder Module gibt es?
  • Wie ist der zeitliche Ablauf?
  • Was sind die nächsten Schritte?

Vielleicht kennst du den Spruch „Verwirrte Kunden kaufen nicht“. Den solltest du im Hinter­kopf haben, wenn du deine Texte schreibst.

Und beim nächsten Mal

Der Freizeitpark hat eine Sache aus Marketing­sicht richtig gut gemacht. Davon berichte ich dir im nächsten Blog­artikel. Wieder inklusive Tipps für deinen Marketingtext. Jetzt lesen.

Hi, ich bin Susanne Schaffer!

Als Struktur-Schafferin zeige ich dir, wie du deinen Business-Alltag struktu­rierst, damit du mehr geschafft kriegst und trotz­­dem entspan­nte Feier­­abende mit gutem Gewissen genießen kannst.

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Birgit Schultz

Hallo Susanne,
super beschrieben und mit dem Zahnarzt hattest Du mich sofort am Wickel. Glücklicherweise ist meiner anders. Genauer - vorher hatte ich einen so wie Du - da kriegen mich keine 10 Pferde mehr hin.

Und ja, wir alle wollen wissen, was uns erwartet - vielen fällt aber nicht leicht zu beschreiben, was der Kunde bekommt, da sie bereits betriebsblind oder bestimmte Dinge für selbstverständlich erachten. Schön, dass Du das in diesem Artikel noch einmal verdeutlichst, dass das mitnichten so ist.

✨ Zauberhafte Grüße
Birgit

 

Antwort von Susanne Schaffer

 

Liebe Birgit,

vielen Dank für dein liebes Feedback!

Und super, dass du einen Zahnarzt hast, der das berücksichtigt. :)

Viele Grüße und ein schönes Wochenende dir
Susanne