Aus dem Leben einer Lektorin

Warum ich tue, was ich tue

1 Kommentar

Ich hatte Gänsehaut, als ich zum ersten Mal den berühmten TED Talk von Simon Sinek sah. Sineks Theorie über das Warum und den Golden Circle hat mich beein­druckt, also habe ich mir auch gleich sein Buch „Frag immer erst: warum“ gekauft.

Von dem Moment an wollte ich auch mein Warum kennen.

Also habe ich Anfang Januar den Warum-Workshop von Christina Grunert besucht und mich mit meinem Warum auseinandergesetzt.

Das Ergebnis – warum ich tue, was ich tue – teile ich mit dir in diesem Blogartikel.

Mein Warum

Warum bin ich Lektorin geworden? Lektorin für Marketing­texte? Und das für Solo­selbstständige?

Jetzt, wo ich mein Warum kenne, macht alles total Sinn. Mein Warum lautet:

Ich stoße nötige Optimierungen an, damit Klar­heit und Frei­heit möglich ist.

Das gilt für mein gesamtes Leben: fürs Private wie fürs Business. Schauen wir uns mal die einzelnen Bestandteile an:


Ich stoße nötige Optimierungen an, damit Klarheit und Freiheit möglich ist.

Ich gehe durch die Welt und sehe Veränderungs- bzw. Optimierungs­bedarf: Plakate mit Rechtschreib­fehlern, Texte mit unverständlichen Formulierungen, die ich am liebsten gerade­rücken würde.

So stand ich einmal vor einem geschlossenen Geschäft und war enttäuscht. Aber nicht, weil das Geschäft zu hatte. Nein, ich bedauerte, dass auf dem Schild „Das Geschäft ist zur Zeit geschlossen“ stand statt „zurzeit“ und ich meinen Rot­stift nicht dabeihatte.

Aber auch im Privaten stoße ich gerne Veränderungen bzw. Optimierungen an. So war ich vor fünf Jahren diejenige, die meinem Freund vorgeschlagen hat, zusammen­zuziehen. Diejenige, die ihm dann auch später den Heirats­antrag gemacht hat.

Eine weitere Situation: Ich saß im Wohn­zimmer meiner Oma und schaute auf ihr unsortiertes Bücher­regal. Ich schlug ihr vor, die Bücher nach Größe zu sortieren und zeigte ihr ein Foto, wie ich das zu Hause mache. Bei meinem nächsten Besuch standen die Bücher schön in Reih und Glied und ich war entzückt. :D


Ich stoße nötige Optimierungen an, damit Klarheit und Freiheit möglich ist.

Was ich mit meinen Optimierungen bewirken möchte, ist Klarheit. Wenn Dinge klar, geordnet und strukturiert sind, sind sie für mich schön. Ich mag schöne Dinge.

Meine Großeltern haben früher immer gesagt, dass ich mal Innen­architektin werde, weil ich so oft mein Zimmer umgeräumt und optimiert habe. Um Klarheit und Schön­heit herzustellen und mich noch wohler zu fühlen.

Unsere aktuelle Wohnung ist immer aufgeräumt und auch auf meinem Schreib­tisch liegt immer alles dort, wo es hingehört:


So auch bei Texten:

Gute Texte sind für mich Texte, die klar verständlich sind und in denen klar kommuniziert wird. Wichtig ist mir aber auch, dass Texte von der Optik her einen klaren und aufgeräumten Eindruck machen. Sodass sie überhaupt erst zum Lesen einladen und die Chance eröffnen, dass der Inhalt wahr­genommen wird.

Und zu der Klarheit passen natürlich auch die Recht­schreib­regeln, auf die ich Wert lege und zu denen ich in meinem Newsletter Tipps gebe. Hier kannst du dich eintragen und auch in den Genuss kommen.

Fehlerfreie Marketingtexte haben für mich etwas mit Ordnung und Klarheit zu tun. Wenn jemand seinen Text klar und verständlich aufbereitet, assoziiere ich damit, dass er sich Mühe für seine Leser gegeben hat. Und ich mag es, wenn sich jemand für andere Personen Mühe gibt und Engagement zeigt.

Umso mehr freue ich mich, wenn meine Kunden Wert darauf legen, dass ihre Texte korrekt und verständlich sind, und mir dafür ihre Texte ins Lektorat, ins Schluss­lektorat oder in die Text­optimierung geben.

Was mir an Texten ebenfalls so gut gefällt: Beim Schreiben kann man klar seine Gedanken sortieren und somit strukturierter kommunizieren, als es beim Sprechen oftmals möglich ist.

Die Klarheit wollte ich auch in meinem Branding wiedergespiegelt haben. Als Designerin Nicole van Meegen mein Logo und mein Design entwickelt hat, fiel ihr auf: „Susanne gefallen klare Flächen und sie möchte keine Verläufe oder verspielte Grafikelemente, doch es ist ihr wichtig, dass auch mehr Wärme und Persönlichkeit in ihr neues Design einfließen. Es soll freundlich, offen und aufgeschlossen wirken.“ (Mehr dazu liest du hier im Artikel, wie mein Design entstanden ist.)


Ich stoße nötige Optimierungen an, damit Klarheit und Freiheit möglich ist.

Was hat mein Warum mit Freiheit zu tun? Einerseits ist Freiheit einer meiner wichtigsten Werte, andererseits aber auch der Beitrag, den ich leisten möchte.

Ich möchte den Mut von Solo­selbstständigen unterstützen, Texte zu veröffentlichen. Durch mein Textfeedback werden sie mutiger, weil sie wissen, dass die äußere Angriffs­fläche (Rechtschreib­fehler, unschöne Formulie­rungen etc.) verringert wurde und sie positiveres Feed­back bekommen.

Mein Wunsch ist es somit auch, meine Kunden vor negativer Kritik zu schützen. Sodass sie sich frei fühlen, die Texte zu veröffentlichen, die sie möchten.


Außerdem möchte ich, dass Solo­selbstständige mit ihren Marketing­texten Kunden gewinnen und dadurch (finanzielle) Freiheit erlangen. Daher unterstütze ich meine Kunden im Rahmen meiner Textoptimierung nicht nur mit Rechtschreibung & Co., sondern optimiere die Texte auch aus Marketingsicht, sodass sie bei potenziellen Kunden Interesse wecken und zum Kaufen anregen.

Mein Wie

Wie du im Golden Circle siehst, kommt gleich nach dem Warum das Wie:

Zum Wie gehören die Werte, aber auch Prinzipien und Stärken. Wie setze ich mein Warum um?

Meine Werte sind:

Wertschätzung/Freundlichkeit

Wertschätzung ist einer meiner wichtigsten Werte, verbunden mit Freundlich­keit und Harmonie. Ein nettes Miteinander bedeutet mir viel. Warum sollen wir uns das Leben unnötig schwer machen?

Einerseits mag ich es, einen wert­schätzenden Kunden­kontakt zu pflegen – Zusammen­arbeit auf Augen­höhe und nette E-Mails inklusive. :)

Andererseits ist es mir bei meiner Arbeit als Lektorin total wichtig, meine Kunden nicht besser­wisserisch zu kritisieren und plumpe Kommentare zu schreiben à la:

  • „Falsch! Du musst den Singular benutzen!“

Stattdessen mache ich behutsame Verbesserungs­vorschläge, schreibe Alternativen an den Rand. Zum Beispiel:

  • „Prüfe bitte, welche Variante inhaltlich richtig ist: entweder Einzahl (der Folgetermin) oder Mehrzahl (die Folgetermine). :)“

Denn ich weiß, dass Kritik nie schön ist und dass mit Fehlern nicht immer gut umgegangen wird. Meine Kunden sollen von mir in einem geschützten Rahmen konstruktive und gut gemeinte Kritik zu ihrem Text bekommen, damit andere Leser oder potenzielle Kunden nicht in der Öffentlichkeit über sie herziehen.

Zuverlässigkeit/Sorgfalt

Die nächsten Werte werden dich nicht sonderlich überraschen, so passen sie doch wieder gut zu der Klarheit, die ich bewirken will: Zuverlässig­keit, Sorg­falt und Pünktlichkeit.

Wenn ich sage, dass ich den Text bis zum 10.03.2022 um 16 Uhr zurück­schicke, dann schicke ich den Text auch bis zum 10.03.2022 um 16 Uhr zurück. Mir ist es einfach wichtig, dass man sich auf das Wort anderer verlassen kann.

Sorgfältiges und genaues Arbeiten machen mir Spaß und sind mir ebenfalls wichtig. Naja, das ist aber vermutlich auch die Grund­voraus­setzung, dass mir der Lektoren-Job so gut gefällt. :D

Weitere Werte und Eigenschaften von mir siehst du in den Bildern – Ende letzten Jahres habe ich sie für mich gebrainstormt und aufgeschrieben. Die Bilder­rahmen stehen in meinem Büro, sodass ich z. B. bei Entscheidungen abgleichen kann, ob sie zu meinen Werten passen oder nicht.




Mein Was

Das Was ist das, was Menschen konkret tun. In meinem Fall Texte lektorieren. Simon Sinek schreibt in seinem Hand­buch „Finde dein Warum“ (auf Seite 22): „Erfüllung fühlen wir nur dann, wenn unsere Arbeit einen direkten Bezug zu unserem WARUM hat.“

Passt bei mir total: Ich liebe meinen Job und finde Erfüllung darin. Und zwar, weil er mit meinem Warum Hand in Hand geht.

Du erinnerst dich: Ich stoße nötige Optimierungen an, damit Klarheit und Freiheit möglich ist. Der Haupt­bestand­teil meiner Arbeit? Texte optimieren. Eins meiner Angebote heißt sogar Text­optimierung. Zufall?

Mit meinen Optimierungen möchte ich bewirken, dass meine Kunden korrekte, verständliche und klare Texte veröffentlichen können, mit denen sie wiederum Kunden gewinnen und so freier werden.

Na, wenn das mal nicht perfekt passt!


Das Was ist jedoch nicht in Stein gemeißelt und kann sich im Laufe der Zeit auch verändern. Wenn ich morgen nicht mehr als Lektorin arbeiten könnte und etwas Neues machen müsste, so wäre es im Ideal­fall etwas, das genauso zu meinem Warum passt. Denn das Warum eines Menschen bleibt stehen, unabhängig vom Beruf.

Wenn ich nötige Optimierungen anstoßen möchte, damit Klarheit und Freiheit möglich ist, könnte ich auch zum Beispiel

  • Beraterin für Arbeits­organisation oder Zeit­management,
  • Klarheits- oder Business-Coach für Selbstständige,
  • Innenarchitektin

oder Ähnliches werden. Solange meine Tätigkeit mit meinem Warum übereinstimmt und ich dabei meine Werte leben kann, ist alles fein. :)

Zusammenfassung

Endlich kenne ich mein Warum:

Ich stoße nötige Optimierungen an, damit Klarheit und Freiheit möglich ist.

Dadurch kann ich jetzt noch klarer (haha) kommunizieren, was mich antreibt und wofür ich stehe. So findest du jetzt auch auf meiner Über-mich-Seite einen Abschnitt dazu.

Ein schönes Gefühl! :)

Kennst du auch dein Warum? Erzähle mir doch gerne in den Kommentaren davon!

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  2. Bist du unsicher, ob deine Website-Texte klar genug sind, damit deine poten­ziellen Kunden dich gut verstehen? Gerne gebe ich dir Feed­back und konkrete Verbes­se­rungs­vor­schläge in meinem Website-Check. Erfahre hier mehr darüber.

Hi, ich bin Susanne Schaffer!

Als Business-Mentorin unterstütze ich Solo­selbst­ständige, die oft das Gefühl haben, dass ihnen die Zeit durch die Finger rinnt.

Ich zeige dir, wie du deinen Business-Alltag struktu­rierst, sodass du mehr geschafft kriegst und trotz­­dem entspan­nte Feier­­abende mit gutem Gewissen genießen kannst.

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Nv
Nicole van Meegen

Ein sehr schöner Artikel, der mich dazu anregt, mir mein eigenes Warum auch nochmal genau anzusehen. :)
Und warum wir beide uns bei der Zusammenarbeit und dem Austausch so gut verstehen, ist mir noch mal klarer geworden, als ich deine Bilderrahmen mit deinen Werten gesehen habe.
Da gibt es jede Menge Überschneidungen. :)
Und: Oha! Genau so super ordentlich habe ich mir deinen Schreibtisch vorgestellt. :) Bisher kannte ich deinen Arbeitsplatz hinter dem Schreibtisch ja nur aus der Zoom-Konferenz oder aus Videos.

 

Antwort von Susanne Schaffer

 

Hallo Nicole,

vielen lieben Dank! :) Beeindruckend, was es ausmacht, wenn man seine Werte kommuniziert, oder? :)

Na, dann bin ich mal sehr gespannt, was bei dir rauskommt, was dein Warum ist!

Haha, stimmt, in meinen Videos sieht man bislang immer nur die andere Seite. Aber schön, dass ich da deine Erwartungen erfüllt habe. :D

Liebe Grüße
Susanne