Rund ums Lektorat

Den passenden Lektor finden

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Hast du dich dafür entschieden, deinen Text professionell über­arbeiten zu lassen? Damit dein Text das ausstrahlt, was deine Arbeit ausmacht: Genauig­keit, Profes­sionalität und Know-how?

Super! Dann bist du vielen deiner Mitbewerber voraus und hebst dich durch fehler­freie Texte von deiner Konkurrenz ab. Du machst damit Eindruck auf deine Kunden und sorgst dafür, dass deine Kunden auf deine Inhalte aufmerksam werden – und nicht auf deine Recht­schreib­fehler.

Jetzt hast du allerdings die Qual der Wahl: Welchen Lektor beauftragst du? Schließlich gibt es viele Korrektoren, Lektoren und andere Dienstleister, die die Text­korrektur anbieten.

Ich möchte dir eine Entscheidungs­hilfe geben. Daher habe ich dir einige Fragen zusammen­gestellt, die du dir bei der Suche stellen kannst. So kannst du den passenden Lektor finden und ihm deine Texte, in die du viel Herz­blut gesteckt hast, anvertrauen.

1) Sympathie

„Dem Richtigen anvertrauen“ – da steckt „Vertrauen“ bereits drin. Und das solltest du zu deinem Lektor haben. Denn einerseits möchtest du natürlich, dass diskret mit deinen Texten umgegangen wird. Und andererseits bedarf es an Vertrauen, deinen Text einer externen „Prüfung“ zu unterziehen.

Es geht immerhin um Fehler. Und es gibt meiner Meinung nach zwei Arten, mit Fehlern umzugehen:

  • Entweder es wird streng mit dem Rotstift korrigiert und ohne Rücksicht auf Verluste auf Fehler hingewiesen.
  • Oder die Texte werden sorgfältig überprüft und es werden freundliche Kommentare an den Rand geschrieben, die dem Kunden weiterhelfen.

Ich als Kunde würde Zweiteres bevorzugen. Daher ist es auch meine Art, Texte zu korrigieren. Wir sind schließlich nicht in der Schule und ich nicht deine Lehrerin. ;) Außerdem korrigiere ich in Blau statt Rot, um nicht an den bösen Rotstift erinnert zu werden.

Du kannst dich also zuallererst fragen:

  • Finde ich den Lektor sympathisch?
  • Vertraue ich ihm?

2) Spezialisierung

Es gibt viele Lektoren auf dem Markt. Manche haben sich auf einen Bereich spezialisiert. Die einen haben sich auf das Lektorat von Romanen spezialisiert, die anderen auf das Überprüfen von wissen­schaftlichen Abhandlungen. Ich zum Beispiel bin spezialisiert auf das Lektorat von Marketing­texten.

Es gibt jedoch auch viele Lektoren, die das Lektorat für alle Textarten anbieten, die es so gibt: für Romane, Aufsätze, Broschüren, Fach­artikel, Kurz­geschichten, Websites, Fach­bücher, studentische Arbeiten, Bewerbungen, Speise­karten, Liebesbriefe …

Zusätzlich bieten viele auch noch unterschiedliche Leistungen an: Korrigieren, Lektorieren, Texten, Schreib­coaching u. v. m. Ich besuchte mal die Website einer virtuellen Assistentin, die neben ihrer eigentlichen Tätigkeit das Korrektur­lesen und Über­arbeiten von Texten anbietet. Ich musste kurz­zeitig schlucken, denn auf ihrer Website fand ich durchaus einige Rechtschreib­fehler. Ich mache ihr keinen Vorwurf, denn es ist nur natürlich, dass man nicht in vielen Dingen überall gleich gut ist.

Ich bin der Meinung, dass du einen Lektor mit einer Spezialisierung wählen solltest, passend zu deinem Text. Denn durch die Fokussierung auf einen Bereich wächst das Know-how des Dienst­leisters. Du gehst für deine Meniskus-OP vermutlich auch lieber zum Spezialisten als zu deinem Hausarzt.

Um einen guten Lektor zu finden, kannst dir bei der Suche also die Fragen stellen:

  • Ist der Lektor auf die Textart spezialisiert, die ich benötige?
  • Ist der Dienstleister hauptberuflich Lektor und macht das nicht nur nebenbei?

3) Kosten

So groß wie der Markt ist, so vielfältig sind auch die Preise. Ganz unten fängt es an bei 0,50 Cent, 1 € oder 2 € pro Normseite (eine Normseite besteht in der Regel aus 1500 Zeichen inkl. Leerzeichen).

Ich korrigiere durchschnittlich 6 Normseiten pro Stunde. Das heißt, dass die Billig­anbieter entweder sehr viel schneller (und damit vermutlich auch ungenauer) korrigieren oder zwischen 3 € und 12 € pro Stunde verdienen.

Und davon noch Steuern zahlen, sich als Selbst­ständige selbst versichern und von irgendetwas leben. Als Selbst­ständige weißt du vermutlich selbst, dass das eigentlich gar nicht funktionieren kann.

Außerdem gibt es natürlich einen preislichen (und auch qualitativen) Unterschied, ob eine Rentnerin oder ein Student sich mit dem Korrigieren Geld dazuverdient oder ob jemand schon länger in dem Beruf arbeitet und sich jeden Tag ausschließlich mit der Materie befasst.

Der Beruf des Lektors ist nicht geschützt und es gibt keine dafür vorgeschriebene Ausbildung oder ein Studium. Daher probieren sich viele in dem Beruf aus und du als Kunde kannst vielleicht nicht direkt einschätzen, wer wie viel Erfahrung hat.

Ich empfehle dir, lieber mehr Kosten einzukalkulieren, um anschließend einen Text zurück­zubekommen, der in Ruhe und mit Argusaugen von einem Profi korrigiert wurde. Denn Korrigieren benötigt Zeit, Konzentration und Know-how.

Du kannst dich also fragen:

  • Nimmt der Anbieter genug, sodass er sich in Ruhe mit meinem Text auseinander­setzen und ein perfektes Ergebnis liefern kann?
  • Ist der Anbieter qualifiziert?

4) Geschäftsform

Was auch hilfreich sein kann bei der Suche nach einem Textprofi, ist ein Blick auf die Geschäftsform.

  • Handelt es sich um eine größere Firma, die auf mehrere Korrektoren und Lektoren als Free­lancer zugreift?
  • Oder ist der Lektor selbstständig?

Eine Firma bietet sich an, wenn du außerordentlich viele und sehr umfangreiche Texte zu korrigieren hast, die eine einzelne Person gar nicht schaffen würde. Anstatt dass du dich darum kümmern musst, mehrere Lektoren zu engagieren, übernimmt dies das Projekt­management der Firma.

Ansonsten bist du meiner Meinung nach bei einem selbstständigen Lektor besser aufgehoben. Hier erhältst du permanente „Chef­behandlung“ und deine Texte werden immer von der gleichen Person optimiert.

Das hat den Vorteil, dass der Lektor deine Stärken und Schwächen kennt oder dass er sich ganz in deinen Stil und in dein Thema hineindenken kann.

Bei einer Firma würde vermutlich derjenige Free­lancer beauftragt, der gerade Zeit hat. Das kann dazu führen, dass deine Texte leicht variieren, was Schreib­weisen, Formulierungen etc. betrifft.

5) Kundenstimmen

Hilfreich, um den richtigen Lektor zu finden, ist auch, wie andere Kunden den Lektor bewerten. Schau dir die Kundenstimmen auf der Website an.

  • Sind bei den Bewertungen der Kundenname, vielleicht ein Foto und ggf. die Firma angegeben?

Dann kannst du sicher sein, dass es sich um echte Kunden­stimmen handelt.

Alternativ kannst du auch die Google-Bewertungen oder Bewertungen in den sozialen Medien anschauen.

6) Rechtschreibfehler

DAS Qualitätskriterium sind natürlich die Texte des Lektors.

  • Macht der Lektor Recht­schreibfehler in seinen Texten?

Wenn du auf Kriegsfuß mit der Komma­setzung und der Recht­schreibung stehst, kannst du das vielleicht nicht erkennen. Das ist nicht schlimm, schließlich suchst du dir genau dafür einen Profi. Statt­dessen kannst du dich aber noch an einem anderen Kriterium orientieren:

7) Außenauftritt

  • Wie tritt der Lektor nach außen auf?
  • Wurde die Website selbst zusammengeschustert?
  • Oder wurde ein professioneller Designer beauftragt?

Die Art, wie professionell jemand ist, spiegelt sich neben der Fehler­freiheit der Texte auch im Design wider. Schau dir auch kanal­übergreifend den Auftritt des Lektors an, z. B. auf Facebook, LinkedIn oder Instagram.

8) Informationsaufbereitung

Zu guter Letzt fragst du dich vermutlich, wo du zum ersten Mal einen Lektor finden möchtest, wie das Ganze eigentlich abläuft. Idealerweise hat der Anbieter daran gedacht und schildert den Ablauf auf seiner Website oder beantwortet deine Fragen in den FAQ.

9) Persönliche Nachricht

Wenn du nun bei der Suche mehrere geeignete Lektoren gefunden hast, kannst du sie per Kontaktformular oder E-Mail anschreiben.

  • Antwortet der Lektor innerhalb von ein oder zwei Werktagen?
  • Wird freundlich mit dir umgegangen?

Hier merkst du bestimmt schnell, ob die Chemie stimmt.

Den passenden Lektor finden – ein Fazit

Es gibt mehrere Kriterien, anhand derer du bald merken wirst, welcher Lektor zu dir passt. Hör außerdem auf dein Bauchgefühl und überlege, ob du mit der Person – ggf. auch längerfristig – zusammenarbeiten möchtest.

Schließlich bist du selbstständig und kannst dir aussuchen, mit welchen Menschen du dich umgibst und welche Dienst­leister du wählst.

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