Hi, ich bin Susanne Schaffer!
Als Struktur-Schafferin zeige ich dir, wie du deinen Business-Alltag strukturierst, damit du mehr geschafft kriegst und trotzdem entspannte Feierabende mit gutem Gewissen genießen kannst.
Der Tank war leer. Also stoppte ich an der Tankstelle, stand schließlich an der Kasse und schaute mich im Tankstellenshop um.
Plötzlich stutzte ich.
Ich sah zwei Schilder, mit denen die Tankstelle für ihr Snack-Angebot warb. Auf den Schildern stand:
Erst wusste ich selbst nicht, was mich an den Aussagen so irritiert. Aber als ich später auf der Autofahrt darüber nachdachte, wurde es mir klar:
Und zwar richteten sich die zwei Werbeplakate an Menschen, die es gewohnt sind (oder gewöhnt sind? Das liest du hier), teure Spezialitäten wie Hummer und Kaviar zu essen. Und die überzeugt werden sollen, stattdessen doch lieber das Brötchen an der Tankstelle zu kaufen.
Da ich nicht zu dieser Kundengruppe gehöre, fühlte ich mich also erst mal nicht angesprochen. Nun, das ist ja auch egal, da ja auch andere Leute hier an der Kasse stehen und potenzielle Käufer sind.
Aber, und das fragte ich mich im nächsten Schritt: Stehen hier wirklich so viele Menschen an der Kasse, die zu ebenjener Zielgruppe gehören und mit diesen Plakaten zum Kaufen angeregt werden können?
Klar müssen nicht nur Ford-Ka-Fahrer wie ich tanken, sondern auch Menschen, die einen Porsche oder andere luxuriöse Autos fahren und vielleicht eher zur Zielgruppe gehören (ich weiß, das ist klischeehaft gedacht). Aber trotzdem halte ich dieses Szenario eher für unwahrscheinlich.
Nun gut, wie erfolgreich die Plakate waren, weiß nur die Marketingabteilung der Tankstelle. Und das kann uns ja auch egal sein. :)
Viel wichtiger ist es, dass wir für unsere Texte daraus lernen.
Nämlich das: Behalte deine Zielgruppe immer im Blick! Denn genau für diese Menschen, die deine potenziellen Kunden sind, schreibst du deine Texte, mit denen du Marketing machst.
Und so sollten sich deine Texte, wenn du zum Beispiel Business-Coach für Führungskräfte bist, an genau diese Führungskräfte richten – und nicht an die Auszubildenden.
Das war gerade eher ein Basic-Tipp, den die Tankstelle zwar noch nicht kannte, den du aber bestimmt schon in deinen Texten berücksichtigst.
Daher lass mich dir noch drei weitere Tipps geben, wie du deine Zielgruppe in deinen Texten besser abholen kannst.
„Klarheit schlägt Kreativität“ ist ein Spruch, der mich bei meiner Arbeit immer anleitet. Und er gilt ebenso für die Zielgruppenansprache. Wenn du dich nun also an Führungskräfte richtest, bring es klar auf den Punkt.
Auf deiner Website kannst du das zum Beispiel direkt oben auf deiner Startseite machen, indem du schreibst, wer du bist, was du anbietest und vor allem: für wen du das tust.
Hier ein Beispiel von meiner Website:
Hier wird klar, dass ich nicht für große Unternehmen und Agenturen, sondern für Soloselbstständige arbeite.
Aber auch in deinen anderen Texten kannst du immer wieder erwähnen, mit wem du hier gerade idealerweise „sprichst“. Und zwar mit der Formel:
Und so könnte es beispielsweise lauten:
Aber du musst es nicht immer so direkt aussprechen. Wenn du die Jobbezeichnung deines Kunden in jedem zweiten Satz erwähnst, würde der Text außerdem schnell langweilig werden.
Stattdessen kannst du es durch die Art vermitteln, wie du schreibst. Und zwar über Formulierungen, die je nach Zielgruppe leicht unterschiedlich sind.
Wenn du als Lerncoach den Azubi adressierst, könntest du schreiben:
Und bei der Führungskraft dann zum Beispiel so:
Wenn du eine Zielgruppe hast, die sehr seriös auftritt, kennst du vielleicht das Problem: Du neigst beim Schreiben dazu, dich „gehobener“ auszudrücken. Das führt oft zu Schachtelsätzen, die nicht sehr verständlich und klar sind.
Bedenke dabei, dass auch die Führungskraft nur „mit Wasser kocht“ – schreibe daher genau so, wie du mit ihr sprechen würdest. Also verständlich und nahbar. Denn dein Kunde liest viel lieber klar verständliche Sätze statt Bandwurmsätze.
Neben Formulierungen kannst du auch immer wieder Beispiele, Vergleiche und Metaphern anbringen, die aus der Lebenswelt deiner Kunden stammen oder stammen könnten.
Denn so fühlen sie sich von dir verstanden. Und du zeigst, dass du ihre Situation kennst und dass du wirklich ihre Herausforderungen und Wünsche verstehst.
So schilderst du in einem deiner Texte beispielsweise von einer Situation, in die sich die Führungskraft gut einfühlen kann. Wo sie beim Lesen denkt: „Ja, genauso ist es bei mir auch immer! Woher weißt du das?“
Das zeigt, wie gut du dich mit deiner Zielgruppe auskennst. Und damit weckst du automatisch Vertrauen. Denn wenn du dich mit den Problemen und der Lebenswelt deiner Kunden so gut auskennst, hast du vermutlich auch die Lösung für sie!
Um deine Wunschkunden in deinem Text richtig anzusprechen, musst du dir zuvor natürlich im Klaren darüber sein, wer deine idealen Kunden sind und wie sie ticken.
Ich habe dafür in den letzten Monaten einige Interviews mit Lieblingskunden geführt, um sie besser zu verstehen. Das lege ich dir ebenfalls sehr ans Herz.
Wenn du tiefer ins Thema Zielgruppeninterview eintauchen möchtest, empfehle ich dir die Podcast-Episode von Positionierungscoach Angelika Färber „Zielgruppeninterviews: Der Schlüssel für erfolgreiches Marketing und Verkaufen – Interview mit Maria Horschig“.
Damit du mit deinem Text bei deinen Kunden andocken und Interesse wecken kannst, müssen sie verstehen, dass sie gemeint sind. Das kannst du erreichen, indem du immer wieder auf diese drei Punkte zurückgreifst:
Um das tun zu können, ist es wichtig, dass du zuerst genau weißt, wem du mit deinem Angebot am besten helfen kannst. Und dann, wie deine Kunden ticken, welche Herausforderungen und Wünsche sie haben.
Ein toller Aufhänger mit dem Hummer-Beispiel, Susanne.
Ich finde auch, dass die Klarheit über die Zielgruppe das A&O ist. Und man immer das Ohr and der Zielgruppe haben sollte.
Bei der Arbeit mit meiner Kundinnen, die eigene Online-Produkte entwickeln wollen, ist es auch eines der wichtigsten Themen. Und das Feine ist: Wir dürfen uns entscheiden, wer genau unsere Zielgruppe ist und mit wem wir arbeiten möchten. ;)
Herzlichst
Eva
Antwort von Susanne Schaffer
Hallo Eva,
danke dir für dein positives Feedback!
Und das glaube ich dir gut! Ich bin auch zurzeit in einem Coaching, in dem wir meine Zielgruppe noch mal genau analysieren und das hat mir echt die Augen geöffnet.
Genau, die Zielgruppenauswahl ist ein Privileg, das wir Selbstständige haben und auch nutzen sollten. :)
Herzliche Grüße
Susanne