Heute Morgen stand ich am Bahnhof, als auf der Anzeigetafel eine Info eingeblendet wurde. Ich bekam einen Schreck – hoffentlich fällt der Zug nicht aus! ... Aber nein, es ging nur um das Mehrzweckabteil am Zugschluß.
Moment – Zugschluß mit ß? Doch interessant für mich, dachte ich, und fing kurz darauf im Zug damit an, diesen Blogartikel zu schreiben. Vielleicht liest ihn ja die Deutsche Bahn.
;)
ß
Zugschluss mit scharfem s zu schreiben, ist falsch, denn das Eszett ersetzt das doppelte s nur nach
- einem langen Vokal (z. B. Maße) und
- einem langen Diphthong (ei, au, eu ...) (z. B. Strauß).
Zugschluss beinhaltet jedoch einen kurzen Vokal und wird somit mit zwei s geschrieben.
ẞ
Seit der Mini-Rechtschreibreform im Jahr 2017 gibt es offiziell in der amtlichen deutschen Rechtschreibung einen dazugehörigen Großbuchstaben: ẞ.
Dieser wurde vor allem deshalb eingeführt, damit Namen, die im Personalausweis durchweg großgeschrieben werden, richtig erkannt werden.
Vorher ging nur:
- MONIKA MUSSBACH. Problem: Heißt sie Mussbach oder Mußbach?
Seit 2017 ist möglich:
- MONIKA MUẞBACH (eindeutig)
ss
Ein Doppel-s wird gesetzt, wenn der Vokal kurz ist.
Schreibt man z. B. auf einer ausländischen Tastatur, auf der es kein Eszett gibt, verwendet man statt dem ß ein ss.
In der Schweiz gibt es kein ß, es wird immer nur das Doppel-s verwendet.
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