Neulich kam ich morgens ins Büro, zog meine Jacke aus und wurde gefragt: „Susanne, hast du deine Jacke gerade an die Garderobe gehängt oder gehangen?“
Ich schaute meinen Kollegen eine Sekunde irritiert an und lachte. Dann antwortete ich: „Ich habe meine Jacke hingehängt.“
Warum ist das so? Das erfährst du jetzt:
Aufs Objekt kommt es an
Bei „hängen“ handelt es sich um ein spezielles Verb: Es kann sowohl mit Objekt als auch ohne Objekt stehen.
Das ist auch der Grund, warum die Frage überhaupt aufkam, denn prinzipiell existieren beide Formen: sowohl „gehängt“ als auch „gehangen“.
- Mit Objekt heißt es dann: „Ich hänge meine Jacke an die Garderobe.“ (= Das ist dann ein transitives Verb.)
- Ohne Objekt kann der Satz lauten: „Die Jacke hängt an der Garderobe.“ (= Hierbei handelt es sich dann um ein intransitives Verb.)
Zeitformen
Im Präsens ist das nicht weiter kompliziert. Egal ob ein Objekt vorhanden ist oder nicht, heißt es „hänge“, „hängt“ etc.
Die Schwierigkeit entsteht erst dann, wenn die Vergangenheit ins Spiel kommt, denn da bildet das Verb unterschiedliche Formen.
Im Präteritum heißt es:
- Beim transitiven Verb: „Ich hängte meine Jacke an die Garderobe.“
- Beim intransitiven Verb: „Die Jacke hing an der Garderobe.“
Und im Perfekt:
- Beim transitiven Verb: „Ich habe meine Jacke an die Garderobe gehängt.“
- Beim intransitiven Verb: „Die Jacke hat an der Garderobe gehangen.“
Zusammenfassung
Der Clou ist also, herauszufinden, ob im Satz ein Objekt vorkommt oder nicht. Ob das Verb als transitives oder als intransitives Verb genutzt wird.
Oder anders ausgedrückt: Hängt etwas von alleine oder wird etwas, nämlich das Objekt, hingehängt? ;)
Das gleiche Prinzip gilt für die Verben „aufhängen“, „hinhängen“ etc.
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