Rund ums Lektorat

Wie ich Lektorin wurde

0 Kommentare

Vielleicht fragst du dich, wie man eigentlich Lektorin wird? Einen exakt vorge­gebenen Weg gibt es nicht.

Zwei von mehreren Wegen sind zum Beispiel:

  1. Entweder ein Fach (wie Medizin) studieren und dann Texte aus diesem Fach­bereich lektorieren (z. B. in einem Verlag, der Fach­bücher für Medizin herausgibt)
  2. oder Germanistik studieren und durch das Studium nicht festgelegt sein auf einen Bereich.

Ich bin den zweiten Weg gegangen. Aber wie war das genau? Wie komme ich zu meiner Spezialisierung auf Marketing­texte? Und ging ich einen geraden Weg Abi, Studium, Lektorin?

Spoiler: Ganz so einfach war es bei mir nicht. ;)

Bist du neugierig? Dann nichts wie weiterlesen!

„Was willst du mal werden?“

Diese Frage wurdest du vermutlich auch zuhauf in deiner Jugend­zeit gefragt. Als Pferde­närrin wollte ich ganz klassisch Tier­ärztin werden, später Orchester­musikerin wie meine Eltern. Aber wie es dann so ist: Beim Tierarzt­praktikum wurde mir schlecht und Geige konnte ich so genial auch nicht spielen. ;)

Lehramt

Also beschloss ich, Deutsch- und Französisch­lehrerin zu werden. Schließlich ging ich gerne zur Schule und Sprachen lagen mir. Ich war eine Leseratte und ging seit meiner Kindheit gern mit Texten um.

Aber, und das wurde mir erst in zwei Praktika während des Studiums so richtig bewusst: Als Lehrerin darf man ja nicht nur Klassen­arbeiten korrigieren und über Texte sprechen, sondern da sind ja auch noch diese Schüler. Wenn die nicht wären ... :D

Ich bin einfach kein Mensch, der gerne vor einer Klasse steht und sie in Zaum hält. Also überdachte ich die ganze Sache und suchte nach einer Alternative. Schade um die Tests, die hätte ich echt gern korrigiert!

Literatur- und Sprachwissenschaft

So wechselte ich in den Bachelor­studiengang Literatur- und Sprach­wissenschaft mit Hauptfach Germanistik und Nebenfach Französisch, glücklicher­weise konnte ich mir Kurse anrechnen lassen und habe somit keine Zeit verloren.

Auf die Fragen „was man damit denn macht“ und „ob man mit Germanistik nicht mal Taxifahrer wird“ hatte ich keine Antworten parat, schließlich gibt es viele Berufe, die man als Geistes­wissenschaftler ausüben kann.

Und so nutzte ich meine Zeit neben dem Studium, um herauszufinden, was mir Spaß macht und was ich gut kann.

Ich machte Praktika in

  • einer Buchhandlung,
  • einer deutschen Online-Redaktion in Paris,
  • einem Verlag und
  • in einer Bibliothek.

Parallel arbeitete ich für einen publizierenden Jura­professor als studentische Hilfskraft und korrigierte Druck­fahnen, bevor sie an den Verlag gingen.

In all diesen Stationen kristallisierte sich langsam, aber sicher heraus, dass Recht­schreibung mein Stecken­pferd ist und ich am aller­liebsten Texte korrigiere und überprüfe.

Kurzer Umweg durch die Bibliothek

Dennoch war ich kurz vor Ende meines Bachelor­studiums noch nicht hunder­prozentig sicher, wo die Reise hingeht. Die Arbeit in einem Verlag hatte ich mir etwas schöner vorgestellt und mein Wunsch nach einem sicheren Job ließ mich dann dazu hinreißen, mich für ein Master­studium in Bibliotheks- und Informations­wissenschaft zu bewerben.

Festanstellung als Korrektorin

Als Voraussetzung für das Studium benötigte ich jedoch eine Festanstellung in einem Beruf, der zu meinem Bachelor­studium passte. Also schrieb ich Bewerbungen und erhielt eine Zusage für eine Stelle als Korrektorin in einem Unternehmen 860 Meter von zu Hause entfernt. Bingo!

Dort gefiel es mir so gut, dass ich Bibliothek bald Bibliothek sein ließ und das Studium abbrach.

Ich arbeitete also als Korrektorin für Werbe­texte und war voll in meinem Element.

Ich korrigierte Werbeanzeigen, Flyer, Broschüren, Magazine und weitere Texte für renommierte Unter­nehmen und lernte dort alles, was ich in meiner jetzigen Spezialisierung als Lektorin für Marketing­texte benötige: nicht nur alles rund um Recht­schreibung, sondern auch einen Blick für Typo­grafie und fürs Layout von Werbe­materialien, was ich bei meiner Arbeit immer berücksichtige.

Gründung meiner neben­beruflichen Selbst­ständigkeit

Ein Jahr später machte ich mich nebenberuflich selbstständig und legte den Grundstein für mein heutiges Business. Mehr darüber, wie der Start in die Selbst­ständigkeit für mich war, liest du in diesem Artikel zum ersten Jubiläum.

Germanistik Vol. 2

Neben meinem Beruf und der Selbst­ständigkeit begann ich dann (erneut) ein Master­studium, dieses Mal aber das richtige: Germanistik. In Hausarbeiten und in meiner Master­arbeit konnte ich mein Wissen noch vertiefen. Viel mehr gibt es zum Master aber nicht zu sagen, mein Fokus lag in der Zeit eindeutig darauf, mich im Beruf weiterzuentwickeln. :)

Selbstständige Lektorin

Nach meinem Masterabschluss und im dritten Jahr meiner neben­beruflichen Selbstständig­keit fasste ich den Entschluss, mich komplett selbstständig zu machen. Was alles im dritten und spannendsten Jahr passiert ist, erfährst du im Artikel über meinen 3. Business-Birthday.

Und somit wären wir in der Gegen­wart angekommen!

Rückblick

Wenn ich auf die Jahre der Suche und des Ausprobierens zurückblicke, frage ich mich manchmal, warum ich nicht früher gemerkt habe, wo meine Reise hingeht.

Aber gleichzeitig bin ich froh, all diese Erfahrungen gemacht und all die Einblicke in Unis und Unter­nehmen gehabt zu haben und daher jetzt mit voller Sicher­heit sagen zu können:

Ich bin Lektorin für Marketing­texte und bin absolut glücklich damit. Wieso genau ich Marketing­texte lektoriere, erfährst du in diesem Blogartikel.

Denn das war schließlich immer mein großes Ziel: im Beruf glücklich zu sein.

Und die Taxis müssen jetzt halt leider von jemand anderem gefahren werden. ;)

Im Podcast zu Gast

Möchtest du noch mehr über mich und meine Entwicklung erfahren? Hier gebe ich meinem Positionierungs­coach ein Podcast-Interview. Hör doch mal rein!

—————————————————

Vielleicht auch interessant für dich:

Hi, ich bin Susanne Schaffer!

Als Business-Mentorin unterstütze ich Solo­selbst­ständige, die oft das Gefühl haben, dass ihnen die Zeit durch die Finger rinnt.

Ich zeige dir, wie du deinen Business-Alltag struktu­rierst, sodass du mehr geschafft kriegst und trotz­­dem entspan­nte Feier­­abende mit gutem Gewissen genießen kannst.

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 4 plus 9.