Rund ums Lektorat

3 Ebenen, auf denen dein Text durch ein Lektorat profitiert

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Wenn du überlegst, deinen Text ins Lektorat zu geben, willst du verständ­licher­weise ganz klar wissen: Was habe ich davon?

Diese Frage lässt sich aber noch mal differen­zieren:

  • Wie profitiere ich persönlich von einem Lektorat?
  • Wie profitiert mein Text von einem Lektorat?

Klar geht beides Hand in Hand. Trotzdem möchte ich dir heute die zweite Frage näher beantworten.

Denn wie meine Kunden von einem Lektorat profitieren bzw. aus welchen Gründen sie ihren Text ins Lektorat geben – dieser Frage bin ich bereits in diesem kurzen Video nach­gegangen.

Willst du dir das Video kurz anschauen? Ich warte hier.

...

Gut, dann geht es jetzt weiter.

In diesem Artikel geht es also um die Frage, was dein Text eigentlich von einem Lektorat hat: Es sind vor allem drei Ebenen, auf denen ein Text durch ein Lektorat besser wird.

Welche Ebenen das sind? Dazu kommen wir jetzt.

1. Ebene: Rechtschreibung & Co

Beim Lektorat ist bei mir das Korrektur­lesen inbe­griffen. Denn da Studien belegen, dass eine schludrige Recht­schreibung einen negativen Eindruck bei Lesern hinter­lässt, ist ein fehler­freier Text die Grund­lage für einen guten Eindruck beim poten­ziellen Kunden.

Beim Korrektur­lesen geht es aber nicht nur darum, einen negativen Bei­geschmack zu vermeiden. Nein, du beweist dadurch auch Positives, nämlich dass dir die drei Werte Wert­schätzung, Höflich­keit und Sorg­falt besonders wichtig sind. Mehr über die drei Werte liest du in diesem Blogartikel.

Wie wird dein Text fehler­frei?

Indem die einzelnen Fehler­quellen akribisch über­prüft werden. Schauen wir uns folgende Beispiele an:

Rechtschreibung

  • nicht: „a’la Card Essen“
  • sondern: „À-la-carte-Essen“

Mehr über Begriffe rund ums Thema Essen lernst du in diesem Artikel.

Zeichensetzung

  • nicht: „Nach der Vorspeise, gibt es eine leckere Pizza.“
  • sondern: „Nach der Vorspeise gibt es eine leckere Pizza“

Über dieses Komma erzähle ich dir mehr in diesem Video.

Grammatik

  • nicht: „Karl hat in Urlaub gut gegessen.“
  • sondern: „Karl hat im Urlaub gut gegessen.“

Mehr über die Unter­scheidung von „im/in Urlaub“ liest du hier.

2. Ebene: gut lesbarer Stil

Ist dein Text nun fehlerfrei, bedeutet das aber leider noch lange nicht, dass er auch gerne gelesen wird. Vielleicht erinnerst du dich noch an diverse Fach­texte aus der Schule oder aus deinem Studium, in denen nicht enden wollende Sätze vorkamen.

Hat dir das Spaß gemacht?

Vermutlich nicht – zumindest ging es mir so.

Ich bin der Ansicht, dass du nicht besonders hoch­gestochen und kompliziert schreiben musst, um im Business als kompetent wahr­genommen zu werden. Eine Studie der Princeton University belegt genau das: Je einfacher du schreibst, desto intel­ligenter wirst du ein­geschätzt. In diesem Zeitungs­artikel liest du mehr darüber.

Und vielleicht kennst du auch den Spruch: Wenn etwas leicht zu lesen ist, dann war es schwer zu schreiben.

Halten wir fest: Gerade in deinem Marketing­text (wie deiner Website), der für deinen Leser keine Pflicht­lektüre ist, sollten die Formulie­rungen gut les­bar und gut verständ­lich sein. Auch wenn wir in der Schule vielleicht noch gelernt haben, dass wir uns schrift­sprachlich besonders eloquent aus­drücken sollen.

Stiloptimierung am Beispielsatz

Dockt dieser Satz bei dir an? Fühlst du dich angesprochen?

  • „Ich kann Sie mit meiner lang­jährigen Erfahrung in mittel­ständischen Unter­nehmen, gepaart mit der soliden wissen­schaftlich-kauf­männischen Ausbildung, in Krisen­fällen oder bei Veränderungs­prozessen kompetent beraten und unter­stützen.“

Also spätestens ab „soliden wissen­schaftlich-kauf­männischen“ bin ich mit meinen Gedanken abge­schweift ...

Das Problem ist: Dieser Satz ist

  • zu lang,
  • zu unkonkret,
  • beinhaltet zu viele Phrasen wie „lang­jährige Erfahrung“ und „kompetent beraten“
  • und über­flüssige Infos, z. B. über die „solide Ausbildung“.

Insgesamt ist der Satz im Website-Text zu hoch­gestochen und zu inhalts­leer. Denn wüsste ich nicht, was der Selbst­ständige anbietet, könnte dieser Satz auf sehr viele andere Bereiche 1 : 1 über­tragen werden.

Da ich in meinem Briefing vor dem Lektorat mehr über meinen Kunden und seine Zielgruppe erfahren habe, bin ich in der Lage, Sätze so anzupassen, dass sie umformuliert besser zu verstehen sind. So wie bei diesem Beispielsatz:

  • „Als Unter­nehmens­berater unterstütze ich Kfz-Werk­stätten dabei, interne Veränderungs­prozesse gut zu meistern, damit sie handlungs­fähig bleiben und ihren Umsatz steigern.“

Das ist viel konkreter, oder? Jetzt kannst du als Leser entscheiden, ob du Inhaber eine Kfz-Werk­statt bist oder nicht, und dement­sprechend weiter­lesen oder weg­klicken.

Es sind zwar viele Infos wie die zur Aus­bildung rausgeflogen. (Solche starken Umformulie­rungen schlage ich in den meisten Fällen auch nur vor und ändere sie nicht einfach ab.) Die Aus­bildung sollte statt­dessen kurz auf der Über-mich-Seite erwähnt werden. Durch die neue Formulie­rung weiß der Leser jetzt genau, wer die Ziel­gruppe ist und welchen Nutzen die Ziel­gruppe von der Arbeit hat.

Zu einem gut les­baren Stil gehören also einfache Sätze, verständ­liche Formulie­rungen und eine passende Wort­wahl.

3. Ebene: verständliche Botschaft

Neben der Fehler­freiheit und einem guten Stil ist es außerdem wichtig, dass die Bot­schaft beim Leser ankommt. Die Formulie­rungen tragen zwar schon einen großen Teil dazu bei. Dennoch geht immer noch ein bisschen mehr, wenn sich der Lektor in den Leser bzw. poten­ziellen Kunden hinein­versetzt und noch verständnis­fördernde Details anpasst.

Damit wären wir auf der dritten Ebene, auf der dein Text durch ein Lektorat profi­tiert.

Konkret gehe ich den Fragen nach:

  • Gibt es noch Ungereimt­heiten im Text?
  • Ist der Text insgesamt (und nicht nur die einzelnen Sätze) verständ­lich?
  • Stimmen die Verweise unter­einander?
  • Sind die Absätze so gesetzt, dass sie geeignete Sinn­abschnitte von­einander trennen?

Das ist der Teil im Lektorat, bei dem ich vor allem Kommentare an den Rand schreibe, sodass mein Kunde die Punkte über­prüfen und dann ggf. anpassen kann.

Die 3 Ebenen

Wenn du deinen Text ins Lektorat gibst, profitiert dein Text auf drei Ebenen. Auf der Ebene der Recht­schreibung, des Stils und der Bot­schaft.

Diese Ebenen sind unterschiedlich „nah“ am Text. Stell dir zur Veran­schau­lichung der drei Ebenen dafür einen Text auf einem Blatt Papier vor, das ich in den Händen halte.

  • Für die Über­prüfung von Recht­schreibung, Zeichen­setzung und Grammatik schaue ich mir ganz fokus­siert und detail­verliebt jeden Buch­staben, jedes Komma an. Stell dir vor, dass ich eine Lupe in der Hand halte und jedes einzelne Zeichen ganz nah heran­hole.
  • Da der Stil und die Formulie­rungen auf der Satz­ebene zu finden sind, halte ich das Blatt Papier jetzt ganz normal vor mir.
  • Die Botschaft verstehe ich vor allem, wenn ich den Text etwas von mir weg­halte und mehr aus der Meta­ebene drauf­schaue.

Zusammenfassung

Jetzt weißt du, auf welchen Ebenen dein Text im Lektorat optimiert wird.

Aber seien wir mal ehrlich: Streng genommen profitiert nicht dein Text vom Lektorat, sondern du. Denn durch die Optimierung der drei Textebenen können deine potenziellen Kunden den Text schneller und einfacher lesen und besser ver­stehen. Und somit steigt die Wahr­schein­lich­keit um ein Viel­faches, dass diese zu zahlenden Kunden bei dir werden.

Und das ist es doch schließ­lich, was du wünschst. Denn den Nobel­preis in Literatur willst du mit deinem Marketingtext ja nun wirklich nicht gewinnen. Oder? ;)

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Bist du unsicher, ob deine Website-Texte klar genug sind, um deine Ziele zu erreichen? Gerne gebe ich dir Feed­back Verbes­se­rungs­vor­schläge in meinem Website-Check. Erfahre hier mehr darüber.

Hi, ich bin Susanne Schaffer!

Als Business-Mentorin unterstütze ich Solo­selbst­ständige, die oft das Gefühl haben, dass ihnen die Zeit durch die Finger rinnt.

Ich zeige dir, wie du deinen Business-Alltag struktu­rierst, sodass du mehr geschafft kriegst und trotz­­dem entspan­nte Feier­­abende mit gutem Gewissen genießen kannst.

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